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Ein jeder sollte sich zuallererst hinterfragen, seit wann er persönlich Gin & Tonic trinkt.

Schon immer, früher, dann gar nicht mehr und jetzt wieder und die Jüngeren wundern sich womöglich über die Frage verdutzt – gab es etwa Zeiten, in denen Gin & Tonic nicht allgegenwärtig war? Hat man früher einen Gin & Tonic bestellt, wurde der Barkeeper keines Blickes gewürdigt, welchen Gin und welches Tonic Water er nutzt. Heutzutage sezieren die „selbsternannten Gin-Experten“, die Woche für Woche einen neuen Gin hypen und darüber fachsimpeln, den Barkeeper scharfen Blickes, was er denn für den georderten Gin & Tonic nutzt.Oder er bestellt selbstbewusst die seiner Meinung nach beste Gin & Tonic Kreation, in dem er explizit den gewünschten Gin, nachdem das Rückbuffet prüfenden Blickes gescannt wurde, auswählt mit einem Tonic Water seiner Wahl. Aber wodurch wurde der Gin & Tonic Hype denn nun eigentlich initialisiert? Um das Jahr 2010 wurde in Deutschland auf einmal aus Gin Tonic „Gin & Tonic“. Es wurde anglikanisiert und bekam einen Hauch Coolness mit auf den Weg. Initialzündung des Gin Hypes war unter anderem der Start der Produktion von Thomas Henry im Jahr 2010 mit einem neuen, hochwertigen Tonic Water und die Markteinführung von Monkey 47, der diverse Alleinstellungsmerkmale wie Aufmachung verbunden mit einer außergewöhnlichen Flasche verbuchen konnte, hochpreisig angesetzt mit einem bis dato völlig neuartigen Geschmacksprofil. Im Folgejahr 2011 gewann Monkey 47 folgerichtig den Preis für den besten Gin der Welt auf der International Wine and Spirit Competition und war in aller Munde. Parallel mit dem Siegeszug des Gin & Tonic quer durch Deutschland schossen neue Gin-Marken und sogar Gin-Sorten aus dem Boden. Sprichwörtlich wie Pilze, denn jedes Dorf mit fließend Wasser destillierte plötzlich Gin. Die Rückbuffets in den Bars mussten Platz machen für eine opulente Gin Auswahl und Einzelhändler sowie der Fachhandel listeten auf einmal eine unglaubliche Anzahl an verschiedenen Sorten Gin. Gin machte eine unglaublich irre Entwicklung durch. Aber wo geht die Reise hin mit dem Gin „Hype“? Gin ist über den Peak, es flacht ab und nervt hört man immer wieder. Die „Trittbrettfahrer“ werden mit Sicherheit weniger, aber Gin ist halt weiterhin „in“ und Gin & Tonic wird sich mit Sicherheit auf dem jetzigen Niveau einpegeln. Der „Hype“ um Gin bzw. Gin & Tonic in seiner ureigentlichen Konsumform war in den letzten 10 Jahren viel zu massiv, als dass sich die Trinkgewohnheiten von einem Tag auf den anderen derart stark ändern werden und Gin & Tonic sang- und klanglos im Nirvana verschwindet. Und abschließend sei gesagt, um den Gin und Gin & Tonic Nörglern etwas Wind aus den Segeln zu nehmen: Niemand, absolut niemand wird die Gin & Tonic Kultur im „Land des Gin & Tonic“, ja genau, Spanien, ernsthaft hinterfragen, wann denn damit nun endlich Schluss sei!

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